Bericht Mitteilungsblatt Kalenderwoche 40/2023
Heute möchten wir Ihnen gerne die DRK-Kampagne zum Thema „DRK und das humanitäre Völkerrecht“ vorstellen.
Das humanitäre Völkerrecht wurde speziell für Zeiten bewaffneter Konflikte entwickelt. Obwohl es Kriege nicht verhindern kann, trägt es dazu bei, menschliches Leid während solcher Konflikte zu reduzieren, indem es klare Regeln festlegt. Die Verbreitung der Regeln des humanitären Völkerrechts und der Grundsätze des Roten Kreuzes und Roten Halbmondes ist eine der Hauptaufgaben der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Sie ist Voraussetzung dafür, dass die Teilnehmenden bewaffneter Konflikte sie im Ernstfall kennen und respektieren. Aus diesem Grund hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Ende Mai 2023 eine umfassende crossmediale Kampagne gestartet. Diese Kampagne umfasste verschiedene Botschaften des humanitären Völkerrechts, die auf digitale Bildschirme an über 230 Bahnhöfen im ganzen Land projiziert wurden. Gleichzeitig wurden diese auch via sozialen Medien und Nachrichten-Websites verbreitet.
Geschichtlicher Hintergrund: Die heute geltenden vier Genfer Abkommen von 1949 und die beiden Zusatzprotokolle von 1977 sind das Kernstück des humanitären Völkerrechts. Sie schützen Menschen vor Grausamkeit und Unmenschlichkeit in Kriegssituationen. Dies gilt insbesondere für Personen, die nicht oder nicht mehr an bewaffneten Auseinandersetzungen teilnehmen: verletzte, kranke oder schiffbrüchige Kombattanten sowie Zivilpersonen. Am 22. August 1864 wurde das erste Genfer Abkommen verabschiedet – als erster völkerrechtlicher Vertrag, der den Schutz von Verwundeten, die Neutralität des Sanitätspersonals und das Rote Kreuz als Schutzzeichen zum Gegenstand hat. Seither wurde das Recht wegen sich kontinuierlich wandelnder Waffentechnologie und veränderter Methoden der Kriegsführung immer wieder an die neuen Herausforderungen angepasst.
196 Staaten haben die Genfer Abkommen bis zum Jahr 2023 ratifiziert – eine große Errungenschaft. Doch dies ist nicht genug. Die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung muss weiterhin weltweit danach streben, die zukünftige Umsetzung und Weiterentwicklung der Genfer Abkommen mit allen Möglichkeiten zu unterstützen und zu stärken. Denn sie hat sich dazu verpflichtet, den Opfern von Kriegen beizustehen und zu Recht und Schutz zu verhelfen.